Sonntag, 31. Mai 2009

Cohn Bendit Zugpferd für die Grünen

"Kinderschänder"
FPÖ schimpft auf Cohn-Bendit

© APA
Wien, 02. Mai 2009

Die FPÖ warf dem EU-Grünenchef alte Pädophilie-Sager vor - Der "Drecksjude" meinte, man müsse "Wahnsinnigen wahnsinnig sein lassen".

FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache hat sich im Vorfeld heftig gegen den öffentlichen Auftritt des deutsch-französischen Europaabgeordneten Daniel Cohn-Bendit in Wien ausgesprochen. Das Auftreten des "bekennenden Kinderschänders" sei "eine Provokation für die anständigen Menschen in dieser Stadt und zeichnet zudem ein Sittenbild des moralischen Zustandes der grünen Parteiführung", so Strache.
"Drecksjude" nimmt's cool
Cohn-Bendit reagierte gelassen. Man solle auf persönliche Angriffe von Seiten anderer Politiker nicht reagieren, meinte er dann am Rande der Veranstaltung. Er sei schon als "Drecksjude" und vieles mehr beschimpft worden, in diesem Bezug müsse man die "Wahnsinnigen wahnsinnig sein lassen", so der Grüne Spitzenpolitiker.

Cohn-Bendit traf Lunacek

Der Chef der Grünen Fraktion im Europaparlament sprach am Samstag am Yppenplatz in Ottakring u.a. mit der Grünen Spitzenkandidatin für die Europawahl, Ulrike Lunacek, über das Thema "Multikulti und die Rechten". In seiner Rede lobte er die EU als Friedensprojekt, Nationalismus führe zum Krieg, so Cohn-Bendit.
"Du bekommst Durchfall"


Die FPÖ unterstützte die Bürgerproteste gegen die Grüne Veranstaltung, um "ein öffentliches Zeichen gegen Kinderschänder und Kindesmissbrauch" zu setzen.

Dem Chef der Blauen Jugend Johann Gudenus zufolge nahmen an der Protestkundgebung rund 250 Menschen teil. Einige mit Sonnenbrillen ausgestattete Jugendliche versuchten, Cohn-Bendits Rede mit Zwischenrufen zu stören. Dieser entgegnete den vermutlich aus der rechten Szene Kommenden: "Halt die Klappe, du bekommst sonst Durchfall".

Äußerungen aus den 70er Jahren

Die blaue Ablehnung ist auf die Äußerungen Cohn-Bendits aus den 1970er-Jahren zurückzuführen, von denen sich der Grün-Politiker später distanziert hatte: "Es ist mir mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln. Ich habe je nach den Umständen unterschiedlich reagiert, aber ihr Wunsch stellte mich vor Probleme. Ich habe sie gefragt: 'Warum spielt ihr nicht untereinander, warum habt ihr mich ausgewählt und nicht andere Kinder?' Aber wenn sie darauf bestanden, habe ich sie dennoch gestreichelt!"

Ehemaliger Kindergärtner

Cohn-Bendit, der damals Betreuer in einem alternativen Frankfurter Kindergarten war, hatte in dem 1975 erschienenen Buch "Le Grand Bazar" ("Der große Basar") derartige Szenen beschrieben. Er bestritt allerdings, dass diese in jedem Detail persönlich gelebte Wirklichkeit widerspiegelten. Es seien eine provokante "Verdichtung" von Erlebnissen gewesen. Und er verwies darauf, dass die 68er-Bewegung außer den traditionellen Autoritäten auch die Tabus beim Thema Sexualität von Kindern in Frage gestellt habe. Heutzutage würde "niemand mehr so etwas schreiben", erklärte er 2001.

Quelle: www.oe24.at 3.05.2009
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Weiter dazu:

In Frankreich steht Daniel Cohn-Bendit als Kinderschänder unter Beschuss

Philip Plickert

Auch in Frankreich verschärft sich die Debatte um die moralische Bewertung von "1968".

Der Anführer der Studentenunruhen in Paris, Daniel Cohn-Bendit, muss sich seit kurzen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern erwehren. "Dany le rouge", wie die Linke den heutigen Europaabgeordneten der Grünen bewundernd nennt, hatte Anfang der siebziger Jahre in einem Frankfurter "Kinderladen" gearbeitet und darüber 1975 in seinem Buch "Der große Basar" berichtet. Das französische Magazin L'Express brachte letzte Woche Passagen aus dem Kapitel "Little Big Men", welche in der französischen Öffentlichkeit eine heftige Diskussion auslasten.

Cohn-Bendit schreibt dort:


• "Ich hatte schon lange Lust gehabt, in einem Kindergarten zu arbeiten."

• Es sei eine "fantastische Erfahrung" mit den Kindern im Alter von zwei bis
fünf Jahren gewesen.

• Er wollte unbedingt von den Kindern akzeptiert werden und habe alles getan,
dass die Kinder "von mir abhängig wurden".


• "Mein ständiger Flirt mit allen Kindern nahm bald erotische Züge an.

• Ich konnte richtig fühlen, wie die kleinen Mädchen von fünf Jahren schon
gelernt hatten, mich anzumachen.

• Es ist kaum zu glauben. Meist war ich ziemlich entwaffnet.
• " Völlig klar: "

• Einige Kinder haben ihren Eltern oft beim Vögeln zugesehen."

Cohn-Bendit fährt fort:

• "Es ist mir mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet
und angefangen haben, mich zu streicheln.

• Ich habe je nach den Umständen unterschiedlich reagiert, aber ihr Wunsch
stellte mich vor Probleme.

• Ich habe sie gefragt: 'Warum spielt ihr nicht untereinander, warum habt ihr
mich ausgewählt und nicht andere Kinder?

• Aber wenn sie darauf bestanden haben, habe ich sie dennoch gestreichelt."


Schon Ende Januar verlangte der ehemalige deutsche Justiz- und Außenminister Klaus Kinkel in einem Offenen Brief in der Berliner Zeitung von Cohn-Bendit eine "deutliche Klarstellung, daß es im Kontakt mit den Kindern niemals zu unsittlichen Berührungen gekommen ist". In einer Antwort auf Kinkel erklärte Cohn-Bendit, es sei ihm damals "das Problem nicht bewusst gewesen", und bei den zitierten Passagen handele es sich um eine "ich-bezogene Selbstreflexion". Für die deutschen Medien war die Sache damit erledigt, anders in Frankreich, wo der Fernsehsender TF1 eine Diskussion eröffnete:

"Hat Cohn-Bendit eine pädophile Vergangenheit?"

Der rechtskonservative Politiker Philippe de Villiers konfrontierte Cohn-Bendit in einer Diskussion auf TF1 am Erscheinungstag von L'Express mit neuen Vorwürfen: "Cohn-Bendit und seine militanten Freunde von 68 stehen am Anfang einer übergroßen Toleranz und Nachsicht für Exzesse aller Art. Jene, die geschrieen haben, es sei 'verboten zu verbieten', indem sie das Ende aller Tabus und zuletzt der 'sexuellen Repression' gefordert haben, sie sind moralisch verantwortlich für Perversitäten und Missbrauch, die wir heute feststellen."

Einen Moment lang konnte man den "roten Dany" erbleichen sehen, dann fand er zu seiner gewohnten Großmütigkeit zurück. Er verteidigte sich, es sei "Unsinn", ihm den Missbrauch von Kindern vorzuwerfen. Ehemalige Schützlinge und deren Eltern hätten ihm das bestätigt. über den Text in "Der große Basar" könne man diskutieren. Die zitierten Passagen erschienen ihm heute "unerhört, schlecht geschrieben".
Er spricht von einer "unerträglichen Leichtfertigkeit".

Auf de Villiers' Anschuldigungen antwortete er, man könne ihm lediglich seine Lust an der Provokation vorwerfen. De Villiers' Rücktrittsforderung beschied er mit einem spitzen "Warum?" Trotzig bekennt er: "Ich lasse mich nicht totmachen."

Am 23. Februar veröffentlichte die linksliberale Tageszeitung Liberation eine bemerkenswerte Selbstkritik. In den Jahren nach 1968 war Liberation wichtigstes Sprachrohr der "sexuellen Revolution". Einiger pädophilen freundlichen Artikel schäme man sich heute: So kam 1981 ein Kinderschänder anonym zu Wort. Ohne Bedauern berichtet er vom fortgesetzten Missbrauch einer Fünfjährigen. Sie habe "gebrabbelt, wenn sie Lust verspürte". Der Journalist von Libration kommentierte damals, "wenn er von Kindern redet, dann leuchten seine dunkelgrauen Augen vor Zärtlichkeit". Die geistige Komplizenschaft gewisser linksliberaler Kreise für Pädophile findet der Autor von Libration heute "scheußlich".


1977 unterzeichneten französische Intellektuelle eine Petition für drei verurteilte Kinderschänder.

Bernard Kouchner, Andrea Glucksmann, der spätere Kulturminister Jack Lang und viele andere sahen "kein Verbrechen", da die Mädchen "einverstanden" gewesen seien: "Wenn man einer Dreizehnjährigen die Pille gibt - wofür denn sonst?"
Und Jean-Paul Sartre, Michel Foucault, Roland Barthes, Simone de Beauvoir und Jacques Derrida machten kurz darauf in einer Resolution gegen das Missbrauchsgesetz Front.


Das "Recht des Kindes und des Erwachsenen, mit Personen ihrer Wahl Beziehungen zu unterhalten" müsse anerkannt werden. Bis Anfang der achtziger Jahre verharmlosten deutsche Grüne den Geschlechtsverkehr mit Kindern als "Stadtindianerprojekte".
Heute verweist Liberation auf "den kollektiven Schwindel der Zeit". Es sei ein allgemeines Fieber gewesen. "Mit einem Kind schlafen? Eine Freiheit wie andere", habe es damals geheißen.
Als Guru der "sexuellen Revolution" fungierte der marxistische Psychoanalytiker Wilhelm Reich. Nach seiner Theorie resultiert aus der unterdrückten Sexualität ein "autoritärer Zwangscharakter", welcher die Basis für die Unterdrückung der Menschheit bilde.


Ein Gegenmittel sei exzessive Promiskuität. "Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment", lautete die Parole.
In der Tat haben, wie de Villiers sagt, die permissiven Ideen von 1968 "das Gewissen pervertiert" und damit in gewisser Weise auch Pädophilen - obwohl es die natürlich schon lange vorher gab - ein Alibi geliefert. Es ist höchste Zeit, die Schleier der Beschönigung zu zerreißen und dem Moralapostel Cohn-Bendit seinen Heiligenschein abzunehmen.

JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/01 09. MÄrz 2001
Quelle: www.jf-archiv.de/archiv01/111yy33.htm online 09.03.01
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